Die flüssigen
Edelmetalle werden gebrauchsfertig geliefert, ein weiteres
Verdünnen wird nicht empfohlen. Die Flaschen sollten nicht
absichtlich geschüttelt werden und es ist notwendig deren Ränder
vor dem Ausgiessen zu säubern und nach der Verwendung sofort
wieder zu schliessen.
Viskosität des flüssigen Goldes
Das Aussetzen an der Luft erhöht die Viskosität der Produkte.
Sollten die Farben zu dickflüssig werden, können sie mit einigen
Tropfen Verdünnungsöl verdünnt werden. Für die meisten Zwecke
hat das aus der Flasche gegossene Glanzgold die richtige
Viskosität, jedoch verändert sich diese an der Luft, speziell
unter trockenen und warmen Bedingungen, und man soll nur die
Menge ausgiessen, die innerhalb 30 Minuten nicht unterbrochener
Arbeit verwendet werden kann, wobei diese Zeit sich je nach den
atmosphärischen Bedingungen im Dekorraum ändern kann.
Die Form und Grösse des Arbeitsgefässes in welches das Glanzgold
gegossen wird haben ebenfalls Einfluss auf den Grad der
Verdunstung, denn dieser hängt ab von der Fläche, die der Luft
ausgesetzt ist.
Beim Bemalen reliefierter Flächen, wie z.B. Figuren, kann es
vorteilhafter sein, das Gold viskoser
( dickflüssiger ) zu halten als beim Linieren oder Bändern,
andernfalls könnte es sich von den vorstehenden Flächen ablaufen
und sich in den Aushöhlungen absetzen. Wird das Gold auf der
Palette durch Lufteinwirkung zu viskos und klebrig, erhält es
mit Verdünnungsöl unter gründlichem Verrühren wieder seine
normalen Verarbeitungseigenschaften. Es ist jedoch viel besser,
nicht zu verdünnen und die richtige Malkonsistenz durch
rechtzeitiges Nachgiessen aus der Flasche zu erhalten. Die
ausgegossene Menge Gold soll schon deshalb begrenzt werden, weil
das Gold Staub anzieht, wenn es der Luft zu lange ausgesetzt
bleibt.
Empfindlichkeit des Goldes gegen Staub und Feuchtigkeit
Die zu dekorierende Ware muss sauber, trocken und staubfrei
sein. Liegt die Temperatur des Lagerraums unter der des
Dekorraums. dann wird die Ware auf Dekorraumtemperatur gebracht,
um so ein Kondensieren und damit eine schlechte Vergoldung zu
vermeiden. Die Ware sollte nicht mit fettigen Händen berührt
werden! Auch ein Absetzen von Staub auf eine noch feuchte
Dekoration kann zu Oberflächenfehlern nach dem Brand führen.
Wenn auch flüssige Edelmetalle und Platin gegen Staub weniger
empfindlich sind als Lüster, sollen trotzdem alle Vorkehrungen
getroffen werden, die Ware und das Edelmetall solange staubfrei
zu halten, bis der Goldfilm getrocknet ist. Nach dem Auftragen
kann mit Hilfe einer Infrarotlampe die Trocknung beschleunigt
werden. Auch ein Berühren der Objekte mit feuchten Händen, sei
es vor oder nach dem Goldauftrag, soll, will man eingebrannte
Fingerabdrucke verhindern, nicht erfolgen.
Pinsel
Kamel- oder Zobelhaar-Qualitätspinsel, erhältlich in
verschiedenen Formen und Grössen, entsprechend dem jeweiligen
Bedarf, zum Rändern, Bändern oder Linieren sind zu verwenden.
Diese sollen sauber und staubfrei aufbewahrt und ausschließlich
für Gold oder Platin gebraucht werden. Nach Gebrauch sind sie
mit Xylol zu reinigen. Wegen ihrer toxischen Eigenschaften
werden Benzol, Nitrobenzol oder chlorierte Kohlenwasserstoffe
nicht empfohlen. Verwendet man Lösungen, die sich weniger
verflüchtigen, wie z.B. Terpentin, müssen die Pinsel
anschliessend in Methylalkohol oder Brennsprit gereinigt werden.
Durch Abstreifen der Borsten über den Handrücken kann der Pinsel
dann schnell getrocknet werden.
Füllen des Pinsels
Ein Glasnapfchen ist die geeignetste Art einer Palette. Es
enthält eine Vertiefung zur Aufnahme des Goldes, einen glatten
Rand zum Ausziehen des Pinsels und eine Abdeckung gegen Staub
Der Pinsel soll nicht in die Flasche getaucht werden, damit
keine Staubteilchen von der Palette nach hier übertragen werden.
Der Pinsel wird zum Malen vorbereitet, indem man ihn in das Gold
eintaucht, dann auf dem flachen Teil der Palette auszieht,
gegebenenfalls hierzu eine glatte Glasscheibe oder Keramikfliese
verwendet, bis er schliesslich mit Gold gut gesättigt ist.
Anschliessend wird er leicht über die Oberfläche der Palette
gezogen, um überschüssiges Gold abzustreifen. Für das Linieren
werden die Pinselhaare zu einem feinen Punkt geformt, während
für das Bändern eine weiche Kante geformt wird.
Ränderscheibe
Zum Auftragen von Rändern oder Linien wir die Ware auf der Mitte
einer Ränderscheibe rotiert. Hierbei hilft das Unterlegen eines
feuchten Tuches gegen Verrutschen der zentrierten Stücke.
Während mit einer Hand die Geschwindigkeit der Umdrehungen
kontrolliert wird, führt die andere den Pinsel gegen das Objekt.
Viele Maler verwenden als Hilfe eine Armstütze.
Auftragsstarke
Hinsichtlich guter und wirtschaftlicher Ergebnisse bedarf dieser
Punkt besonderer Aufmerksamkeit, wenn auch eine genaue
Beschreibung des Vorgangs schwierig ist. Obwohl das Auftragen
und Brennen hier sehr genau beschrieben sind, soll daraus nicht
abgeleitet weiden, dass dieser Vorgang besonders schwierig ist
und nicht genügend Spielraum zum Erhalten guter Ergebnisse
verbleibt. Wegen seiner vorzüglichen Maleigenschaffen und weil
weiteres Mischen entfallt, lässt sich für einen Anfänger
flüssiges Gold und Platin leicht verarbeiten. So gleichmässig
wie möglich und nicht zu dünn aufgetragen, ist ein richtig
gearbeitetes Band schon durch die Farbe und deren
Gleichmässigkeit zu erkennen. Das Gold fliesst nach dem
Auftragen gleichmäßig aus, zeigt sich jedoch eine dunklere
Kante, - eine Konzentration von Gold -, wurde zu stark
aufgetragen. Dies kann sich nach dem Brand in Form wolkiger
Streifen zeigen. Ein richtig aufgetragenes Band darf nicht
verfliessen, wenn der Artikel senkrecht gehalten wird. Wird
andererseits das Gold zu dünn aufgetragen, dann sieht es
minderwertig, rot oder purpur, manchmal sogar trüb aus. Ein Band
soll nicht zu oft übermalt werden; dies kann zu wolkigen
Streifen des gebrannten Goldes führen. Ziel sollte sein ein Band
mit einer einzigen Umdrehung zu erhalten.
Brennen
Währens des Brandes muss der elektrisch beheizte Brennofen und
der Brennraum ausreichend entlüftet werden. Zwischen 300°C und
400°C verdampfen die organischen Öle und harzartigen Materialien
die als Trägerstoffe dienen. Diese Dämpfe müssen während des
Brennens entweichen können, um den Glanz des gebrannten
Metallfilms nicht zu zerstören. Verschiedene Sorten keramischer
Glasuren und Farben entwickeln während des Anfangsstadiums des
Brandes besonders starke Dämpfe und im Falle des
Zusammenbrennens mit Edelmetallen ist eine gute Belüftung bis
300 – 350°C, doppelt wichtig. Werden derartige Dämpfe, nicht
sofort im Stadium ihres Entstehens abgeführt ( entlüftet ), dann
können sie ein Verlaufen oder eine Trübung der gleichzeitig
gebrannten Gold- oder Platindekore hervorrufen. Das Einsetzen
des Brenngutes in den Ofen sollte unter 50°C getätigt werden, um
eine Blasenbildung zu vermeiden. Um ein glänzendes Resultat zu
erhalten, muss das Dekor auf einem gebrannten, glatten,
glänzenden Glasuruntergrund aufgetragen werden. Edelmetalle
sollten nicht auf unglasierte Untergründe gestrichen werden, da
es sonst wie von einem Schwamm aufgesogen wird und matt wirkt.
Das Brennergebnis ist abhängig von der Rezeptur und der Qualität
der darunter liegenden Glasur.
Wir empfehlen eine Aufheizgeschwindigkeit von ca.120°C pro
Stunde sowie eine Haltezeit von ca. 10 Minuten auf der gewählten
Brenntemperatur. Bevor Sie Ihre wertvollen Objekte veredeln,
sollten Sie immer ein Probestück brennen. Die optimale
Brenntemperatur kann mit Testbränden ermittelt werden.
Rakuobjekte dürfen auf max. 600°C gebrannt werden. Bei höheren
Temperaturen verbrennt der Kohlenstoff und die Schwarzfärbungen
der Craquelés verschwinden. Anwendungen mit Glas sollten immer
getestet werden, da die Edelmetalle nicht auf allen Gläsern
funktionieren.
Wird die Temperatur zu schnell angehoben, können Blasen oder
Aufschäumungen entstehen.
Kann das gebrannte Gold abgerieben werden, zeigt dies, dass
entweder die Temperatur zu
niedrig lag oder zu stark aufgetragen wurde, gegebenenfalls ein
Gold falscher Zusammensetzung für die verwendete Glasur gewählt
wurde. Reisst das Gold oder glänzt es zu wenig, dann wurde es
überbrannt.
Generell kann man nur Annäherungswerte für richtiges Brennen
geben, weil diese von der Brenndauer, dem Ofentyp, der
Glasurart, Artikelform und dem Besatzgewicht abhängen. Steingut
und Faience werden im Bereich von 680 - 720°C, Steinzeug und
Porzellan zwischen 700 und 800°C, je nach der Art der
verwendeten Glasur, gebrannt. Trotz beträchtlichen Spielraums
ist es ratsam, flüssiges Gold nicht höher und länger zu brennen
als notwendig, um eine gute Haftung des Goldes auf der Ware zu
erhalten und eine Beeinträchtigung des Glanzes zu vermeiden.
Brenntemperaturen:
Glas : Brennbereich
ca. 500 - 580°C
Keramik : Brennbereich ca. 680 - 800°C
Porzellan : Brennbereich ca. 740 - 800°C
Steinzeug : Brennbereich ca. 750 - 800°C
Spülmaschinenbeständigkeit:
Die Produkte sind nach Definition Spülmaschinenbeständig. Alle Angaben zur Spülmaschinenbeständigkeit keramischer Dekore sind als Näherungswerte zu betrachten, da Testergebnisse je nach Spülmaschinentyp, Spülprogramm, Spülmittel, Wasserqualität und Brennbedingungen stark schwanken. Übersteht ein Dekor 500 Spülungen unter Labor-Bedingungen weitgehend unbeschadet, wird es als spülmaschinenbeständig bezeichnet. Der Anwender muss die von ihm
gewünschten Eigenschaften unter seinen Bedingungen überprüfen.
Verbrauch:
Der Präparateverbrauch ist abhängig von der Auftragsstärke des applizierten Edelmetallfilms. Unter Hersteller-Bedingungen lagen die Verbrauchswerte bei ca. 0,2 bis 0,4 g auf einer 10 x 10 cm grossen Kachel. Mit einer 2 g Flasche sollte eine Fläche von ca. 50 x 10 cm vergoldet werden können.
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